VRmobil-Spende stärkt Mobilität der AWO Heidenheim
Die AWO Heidenheim freut sich über eine großzügige…
Im Ulmer Donautal ist ein bislang beispielloses Modell für Beschäftigung entstanden
Durch den Zusammenschluss verschiedener Partner aus dem Sozialbereich und der Wirtschaft ist eine Werkstatt entstanden, in der Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen sowie Menschen in besonderen Lebenslagen gemeinsam Arbeit finden.
Mitte März dieses Jahres hatte der Logistikspezialist Noerpel begonnen ein neues Gebäude am Heuweg 7 zu errichten. Entstanden ist hier seitdem ein Lager, welches überwiegend von Gardena genutzt wird. Zum Neubau gehört ferner auch eine Montagehalle für die Produktion von Gartengeräten, unter anderem von Schlauchwagen. Diese wurden bislang an verschiedenen Orten der Region im Auftrag gefertigt. Die neue Werkstatt „Heuweg 7“ bringt nun alles unter einem Dach zusammen, gemeinschaftlich betrieben durch die beteiligten sozialen Einrichtungen.
Hervorgegangen ist das Vorhaben aus der jahrzehntelangen Zusammenarbeit zwischen dem Gartengerätehersteller Gardena und verschiedenen Werkstätten für Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen aus der Region sowie den Erfahrungen aus dem Pilotprojekt „Verlängerte Werkbank“ im Gardena-Werk in Niederstotzingen. Und so sind von Anfang an auch die Lebenshilfe Donau-Iller mit den Donau-Iller-Werkstätten, die St. Elisabeth-Stiftung mit dem Heggbacher Werkstattverbund, sowie die Arbeiterwohlfahrt Heidenheim als Partner dabei.
„Es besteht ein gesellschaftlicher Konsens, dass es wichtig ist, Menschen eine Beschäftigung zu geben und sie am Arbeitsleben teilhaben zu lassen. Dieser Verantwortung werden wir auch als einer der größten Auftraggeber für soziale Einrichtungen der Region gerecht. Die neue Werkstatt kann hierzu einen weiteren Beitrag leisten“, sagt Gardena-Chef Sascha Men-ges.
Das Besondere der Werkstatt „Heuweg 7“ ist, dass am neuen Standort Mitarbeiter verschiedener Werkstätten für Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen aus der Region mit Langzeitarbeitslosen, die in der Arbeitswelt wieder Fuß fassen wollen, gemeinsam in einem industrieähnlichen Betrieb unter einem Dach arbeiten.
Für die beteiligten Einrichtungen bietet das neue Konzept große Chancen, aber auch Herausforderungen.
„Eine wertschöpfende Arbeit einerseits aber gleichzeitig auch wertschaffende Rahmenbedingungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die auf deren besonderen Bedürfnisse abgestimmt sind, wollen wir bieten. Hierzu hat sich die Zusammenarbeit zwischen sozialer Einrichtung und Wirtschaft schon über Jahre bewährt. Dieses Erfolgsmodell führen wir mit dieser besonderen Werkstatt auf eine neue Stufe. Die gesamte Konzeption schafft mehr Normalität im beruflichen Umfeld unserer Klienten“, erläutert Roland Bader, Gesamtleiter Donau-Iller-Werkstätten gGmbH der Lebenshilfe Donau-Iller.
„Menschen mit einer geistigen Behinderung an der Arbeitswelt teilhaben zu lassen erfordert eine gute Betreuung und Unterstützung. Ist diese gegeben, sind die Beschäftigten leistungsfähig und liefern gute Ergebnisse. Dies hat unsere jahrzehntelange Erfahrung mit Partnern aus der Wirtschaft gezeigt. Unser Arbeitsangebot in der Ehinger „Gesslerhalle“ ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass das Zusammenarbeiten von Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen funktionieren kann, wenn das Umfeld stimmt und die notwendigen Rahmenbedingungen gegeben sind. Darauf haben wir auch in der neuen Werkstatt von Anfang an großen Wert gelegt“, betont Roland Hüber, Geschäftsbereichsleiter Heggbacher Werkstattverbund der St. Elisabeth-Stiftung.
„Mit unserem vielbeachteten Pilotprojekt im Gardena-Werk in Niederstotzingen haben wir vielen ehemals langzeitarbeitslosen Menschen eine neue berufliche Perspektive gegeben. Auf diese guten Erfahrungen können wir nun auch hier in Ulm aufbauen und so eine Brücke zum ersten Arbeitsmarkt schlagen“, hebt Birgit Koepsel, Geschäftsführerin der AWO Heidenheim hervor.
In der neuen Werkstatt mit 3.000 Quadratmetern Fläche werden zunächst rund 60 Menschen beschäftigt. Langfristig ist ein Ausbau auf bis zu 100 Arbeitsplätze möglich. Zum Neubau der Firma Noerpel gehört auf dem gleichen Gelände neben den Räumen der Werkstatt auch eine Logistikanlage, deren erster Bauabschnitt parallel in kürzester Zeit nach erfolgtem Spatenstich am 20. März 2017 fertiggestellt wurde. Wenn das gesamte Gebäude im Januar 2019 bezugsfertig ist, stehen 33.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Dort betreibt No-erpel nunmehr die Nachschublogistik für die Produktion von Gardena.