JMD & MBE Aktionswoche: Kurzgeschichten für Kinder – Geschichte 5
Mama Tiger und die helfenden Pfoten der AWO…
Als Tanu Tiger am Abend nach Hause kommt, ist er müde. Es war ein anstrengender Tag, aber er freut sich, dass Lamia und er morgen zu den Mental Health Coaches gehen.
„Hallo Tanu“, begrüßt ihn Mama Tiger aus der Küche, „hattest du einen schönen Tag?“
Tanu Tiger geht zu ihr. „Hallo, Mama. Ich habe gerade auf dem Spielplatz mit Lamia und ihren Freundinnen gespielt.“
Mama Tiger lächelt. Tanu Tiger ist aufgeregt. Er möchte Mama Tiger noch von seinem Gespräch mit Lamia Löwe und ihren Freundinnen erzählen, doch er weiß nicht, wie er anfangen soll.
„Was bedrückt dich, Tanu?“, fragt Mama Tiger. Sie sieht sofort, dass etwas nicht in Ordnung ist. Tanu nimmt seinen ganzen Mut zusammen und erzählt ihr alles – davon, wie er sich gerade fühlt, und von dem Gespräch auf dem Spielplatz. Er erklärt, dass er morgen mit Lamia Löwe zu den Mental Health Coaches gehen will.
„Ich bin so stolz auf dich, Tanu“, sagt Mama Tiger lächelnd, als Tanu alles gesagt hat. Sie nimmt ihn lange in den Arm.
„Weißt du, es ist wirklich toll, dass du dir so schnell Hilfe suchst. Damals, als ich nach Deutschland gekommen bin, bin ich auch zu vielen verschiedenen Stellen gegangen, um Hilfe zu bekommen“, erzählt Mama Tiger.
Tanu sieht seine Mutter ungläubig an. „Wirklich?“, fragt er gespannt. Mama Tiger nickt. „Weißt du, da hat mir die AWO in Heidenheim gut geholfen. Als ich neu in Deutschland war, bin ich zuerst zum Jugendmigrationsdienst und später zur Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte gegangen. Das hat mir gutgetan, als sich hier alles so neu angefühlt hat. Dann warst du irgendwann in meinem Bauch, und ich wusste wieder nicht, was jetzt auf mich zukommt. Es sind wieder so viele Papiere und es gab viel, was ich nicht wusste. Da bin ich zur Schwangerenberatung der AWO gegangen. Ich wusste am Anfang nicht, wie ich alles schaffen soll und wie ich dich am besten versorge. Da haben mir die frühen Hilfen gut geholfen, die ein paar Mal die Woche zu uns gekommen sind. Als du ein paar Jahre älter warst, kam dann eine sozialpädagogische Familienhilfe zu uns und hat mich unterstützt. So habe ich es irgendwann alleine geschafft. Manchmal braucht man einfach eine helfende Pfote, und das ist auch in Ordnung.“
Tanu Tiger lächelt. Er ist wirklich froh, dass er eine so tolle und mutige Mama hat. In seinem Bauch fühlt sich jetzt alles leicht an und er freut sich schon auf morgen. Stolz drückt er seine Mama noch fester.